Sonntag, 17. August 2008

threshold of pain 2/2

Formel 1 statt Online Poker
Um 14:00 wurde dann das Rennen gestartet und ich muss sagen, es ist durchaus ein Erlebnis, wenn die Wagen nach einer Runde direkt vor einem vorbei fahren. Wie der Name des Posts schon andeutet, ist die Lautstärke wirklich an der Schmerzgrenze und nach ein paar Runden, musste ich mir dann ein Taschentuch in die Ohren stopfen.
Während ein Formel 1-Auto im Leerlauf recht leise ist, wird es doch zunehmend unerträglich, wenn das Gaspedal durchgedrückt wird. Eventuell hätte man sich auch am Ende einer Geraden platzieren sollen, wo das Auto dann immer "vorbeibremst" und ruhig ist. Dann bekommt man zwar keinen Höhrschaden, man sieht aber auch nicht die Autos beschleunigen und bekommt keinen Eindruck von den Fahrleistungen.

Zu erwähnen wären noch die Bremsen. Wie Ihr sicherlich wisst, wärmen die Fahrer die Hinterreifen auf, indem sie etwas Abstand zwischen sich und dem Vordermann lassen, dann Gas geben und die Antriebsräder durchdrehen lassen. Jedes Mal, wenn die Boliden das in der Aufwärmrunde gemacht haben, dachte ich der kracht jetzt dem Vordermann ordentlich rein, sie haben es aber jedes Mal geschafft gerade noch zu bremsen.

Beim Rennen selbst muss man schon ein bisschen mitdenken, wenn man die Platzierungen auf der Leinwand nicht lesen kann. Wie bereits erwähnt, hört man den Stadionsprecher nicht mehr, wenn die Autos vorbeifahren und so muss man wissen welcher Fahrer sich in welchem Auto befindet.
Man kann natürlich die Fahrzeuge verschiedener Rennstelle leicht unterscheiden, wenn jedoch zwei Autos des gleichen Teams hintereinander fahren, wird es schon etwas schwieriger. Dann kann man die Fahrer nur noch an der Lackierung der Helme, oder an der Farbe der Kamera über der Airbox unterscheiden.

Es gab einen Unfall, der ca. 100 Meter von mir passierte. Timo Glock übersteuerte in der letzten Kurve vor Start und Ziel und donnerte in die Boxengasse. Das sah wirklich übel aus. Außer einem riesigen Trümmerfeld ist jedoch nichts weiteres passiert und die Zuschauer konnten sich bei ein paar Runden Safty Car wieder entspannen.

Das Rennen gewann Hamilton vor Piquet, Massa und Heidfeld. Hätte mir natürlich einen deutschen Fahrer auf dem Treppchen gewünscht, ich gönne es aber Piquet auch.

Nach dem Rennen wurden die Tore der Strecke geöffnet und so bin ich noch ein bisschen auf der Start-Ziel-Geraden spazieren gegangen und habe mir die Stelle angeschaut wo Glock eingeschlagen ist. Es ist wirklich erstaunlich wie viel Gummiabrieb auf der Strecke liegt und wie die Reifen nach dem Rennen (habe noch kurz im Park Fermé vorbeigeschaut) aussehen.

Habe mich dann wieder auf den Heimweg Richtung Auto gemacht und nach ca. einer Stunde Stau war das Erlebnis Formel 1 für mich vorbei.

Abschießen möchte ich mit einem Spruch von Micha, der es ziemlich gut trifft: Im Fernsehen kann man die Action bestimmt besser verfolgen, aber man muss es mal gehört haben.

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